Gefahrguteinsatz
Durch einen technischen Defekt kam es zu einem Gefahrstoffaustritt im Technikraum des Weißenhorner Freibads.
Bei der Erkundung unter Chemikalienschutzanzügen wurde eine Probe der wässerigen Substanz, die teilweise zentimeterhoch im Technikraum stand, entnommen. Bei der Untersuchung durch den KBM für Gefahrgut, Dr. Michael Ebner, wurde eine leicht saure Lösung festgestellt, die durch entsprechende Verdünnung mit Wasser in der Kanalisation entsorgt werden konnte. Diese Arbeiten konnten unsere Kräfte mit einer leichten Schutzausrüstung unter Atemschutz erledigen. Die Dekontamination der im Technikraum eingesetzten Kräfte erfolgte über die betriebseigenen Duschen des Freibades.
Parallel zur Beseitigung des Gefahrstoffes erfolgte eine Belüftung des Technikraumes, um den unangenehmen Geruch aus dem Betriebsgebäude zu vertreiben.
POLIZEIBERICHT:
Salzsäureaustritt in Freibad
WEISSENHORN. Am Dienstagmorgen wurde die integrierte Leitstelle Donau/Iller über ausgetretene Salzsäure im Weißenhorner Freibad informiert. Zwei Reinigungskräfte entdeckten am Morgen, dass im Technikraum der gesamte Boden (etwa 30 Quadratmeter) bereits etwa 10 cm hoch mit Säure bedeckt war. Sie verständigten daraufhin den Betriebsleiter des Freibads und dieser die Feuerwehr. Wie sich herausstellte, platzte der Schlauch eines Marmorkiesreaktors auf, wodurch die Säure austrat. Der Reaktor hat die Funktion, den pH-Wert neutral zu halten, der durch Chlorgas gesenkt wird. Chlorgas wird in Freibädern als Desinfektionsmittel eingesetzt. Die freiwillige Feuerwehr Weißenhorn neutralisierte die Säure und entlüftete das Gebäude. Durch den Kontakt mit Salzsäure können die Atemwege stark beschädigt werden. Eine der Reinigungskräfte wurde daher vorsorglich zur weiteren Untersuchung in die Stiftungsklinik Weißenhorn gebracht. Für Anwohner bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Das Freibad musste für diesen Tag für Besucher gesperrt werden. Als der Austritt bekannt wurde, befanden sich noch keine Gäste im Freibad. Es wird derzeit von einem technischen Defekt ausgegangen. Die Polizei Weißenhorn erhielt Unterstützung von Beamten der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm.
(PI Weißenhorn)